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Gentechnik-Diskussion in der DDR

Von dieser Seite besteht die Möglichkeit, das "Standardwerk" zum Thema Gentechnik-Diskussion in der DDR herunterzuladen. Untersucht wird die öffentliche, d.h. in staatlich sanktionierten Zeitungen und Zeitschriften geführte Auseinandersetzung um Chancen und Risiken der Gentechnik vor dem Hintergrund eines auf totale Kontrolle der Medien zielenden Systems. Interessant sind die gewährten und erstrittenen Spielräume für Meinungsäusserungen, die tendenziell im Konflikt mit der offiziellen Parteilinie standen, sowie die widersprüchliche Berufung auf marxistische Theorieansätze sowohl von Kritikern wie Befürwortern der Gentechnik. Erstaunlicherweise hat die aktuelle DDR-Forschung von diesem Umstand wenig bis keine Notiz genommen, und sich stattdessen auf Oppositionsgruppen und innerkirchliche Diskussionszirkel konzentriert, deren gesamtgesellschaftlicher Wirkungskreis vor dem Sommer 1989 jedoch wohl eher begrenzt war.
Die Untersuchung (offizieller Titel: Klaus von Lampe, Die öffentliche Diskussion über die Gentechnik in der DDR, Diplomarbeit, Fachbereich Politische Wissenschaft der Freien Universität Berlin, Oktober 1989, 109 Seiten) entstand hauptsächlich während eines Forschungsaufenthaltes am IGW Erlangen im Sommer 1989. Die fertiggestellte Arbeit wurde einen Tag vor der Abdankung Erich Honeckers eingereicht.
Die Arbeit zirkulierte zunächst nur in einem engen Kreis von Insidern. Erst einige Jahre später erhielt sie öffentliche Anerkennung (vgl. etwa F. Gloede/G. Bechmann/L. Hennen/J.J. Schmitt, Biologische Sicherheit bei der Nutzung der Gentechnik, August 1993, Bundestags-Drucksache 12/7095). In der Folgezeit habe ich dann in geringem Umfang meine Forschungsergebnisse veröffentlicht (siehe Klaus von Lampe, Die Gentechnik-Diskussion in der DDR - Ein Fallbeispiel zum Spielraum ungelenkter Öffentlichkeit in der Vor-Wende-Zeit, in: deutsche studien Nr. 121, April 1994, S. 75-94 [PDF]; Klaus von Lampe, Einige Anmerkungen zur politischen Stellung der Wissenschaftler im System der DDR - Interessenartikulation und Interessendurchsetzung am Beispiel der Gentechnik, in: hochschule ost, Mai/Juni 1995, S. 86-93).
An dieser Stelle will ich nun die Diplomarbeit vollständig dem interessierten Publikum zur Verfügung stellen, zum einen wegen des darin enthaltenen Stoffumfangs, zum anderen wegen der Literaturliste, die einen Überblick über die einschlägige Primär- und Sekundärliteratur gibt.




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